mardi 5 juillet 2016

Dry Season

Die Trockenblumen waren auch schon mal lebendiger. Die vertrockneten Gesichter ebenfalls. Vom vertrockneten Leben ganz zu schweigen. Aber man hat ja die Erinnerung. An vergangene Frühsommernachmittage beispielsweise. Was präzise ablief, daran erinnert man sich noch recht gut – vor allem das „Gefühl“ ist geblieben – doch hier im Gedicht soll es nicht vermerkt werden. Das Gedicht ist die Trockenblume, nicht dasjenige, worauf sie hinweist. Wer Fleisch möchte, sollte keine Trockenblumen in Betracht ziehen, sondern verwesende Kadaver. Von denen hat er mehr. Das bisschen Metaphysik, das sie in bleibende Kunstwerke verwandelt, kann er sich dazudenken. Wofür sind Kadaver denn da, und wofür ist er denn Leser?

When tears are dry, you may remember them –
Your mug is dry;
As long as they roll down, there is no way
To see behind.

Keep weeping, otherwise you will not touch
Me, I’m as blind
As wailers are, there is some justice in
This wet-and-dry.

Let this then be our solace: All things lost
Are of one kind;
To be recovered they are burning for
A burnished eye.

July 4, 2016

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